„Das Feuer für die Heimat – es brennt noch immer“
SÜDTIROL – Am 1. Juni 1796 vertrauten die Tiroler Landstände – angesichts der drohenden Kriegsgefahr durch napoleonische Truppen – unser Land Tirol dem heiligsten Herzen Jesu an und gelobten, diesen immerwährenden Bund fortan jedes Jahr zu erneuern. Heuer jährt sich dieses Gelöbnis zum 225. Mal.
Das Herz Jesu-Fest wird bei den katholischen Christen am dritten Sonntag nach Pfingsten gefeiert und bezieht sich auf das Herz des Erlösers Jesus Christus. 1856 – also 60 Jahre nachdem die Tiroler ihr Gelöbnis geleistet hatten – wurde das Herz Jesu-Fest von Papst Pius IX. offiziell als Feierlichkeit für die gesamte Kirche eingeführt.
Im Johannesevangelium wird verkündet, dass ein Soldat, nach der Kreuzigung Jesu, diesem eine Lanze in seine Seite stieß. So flossen Blut und Wasser aus Jesus Christus hervor. In der Verehrung des durchbohrten Herzen Jesu identifiziert sich der Beter mit dem leidenden Jesus Christus.
Tiroler leisten bereits 1796 ihren Schwur auf das Herz Jesu
Bereits 1796, als napoleonische Truppen an den Tiroler Landesgrenzen standen, beschlossen die Tiroler Landstände, den göttlichen Beistand mit einem Gelübde an das Herz Jesu zu erflehen. Seither wird das Gelöbnis jährlich erneuert und Feuer am Berg sowie auf Hängen entzündet.
Besonders der tiefgläubige Andreas Hofer war ein Verehrer des Herzen Jesu. Deshalb wurde das Gelöbnis vor allem vor den Bergisel-Schlachten erneut geleistet.
Freude über den Segen Gottes
Heute erinnern die jährlichen Herz Jesu-Bergfeuer an die bewegte Geschichte Tirols und weisen auf die Einigkeit des geteilten Landes hin. Die Feuer sollen Ausdruck der Freude über den Segen Gottes sein.
Auch 225 Jahre nach dem erstmaligen Gelöbnis gilt die Herz-Jesu Verehrung immer noch als Ausdruck der Volksfrömmigkeit und der Heimatverbundenheit; eine Verbundenheit, deren Feuer noch heute in den Herzen der Tiroler weiterbrennt.
Herz Jesu-Feuer vergangener Jahre – Foto: BG Online