Kultur

Auf den Spuren der eigenen Geschichte

Vortrag zum Schützenwesen in Nals von 1867 bis 1914

 

In akribischer Kleinarbeit hat der geschichtsinteressierte Nalser Manfred Windegger zahlreiche Informationen zur Geschichte der Schützen und des Schießstandes von Nals gesammelt. Die Ergebnisse dieser Recherche hat Windegger der interessierten Dorfbevölkerung kürzlich an einem gut besuchten Vortragsabend – organisiert von der Schützenkompanie Nals – präsentiert.

Der Vorstand der Standschützen Nals anlässlich eines Festes im Jahr 1908
Der Vorstand der Standschützen Nals anlässlich eines Festes im Jahr 1908

 

Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte des Tiroler Schützenwesens im Allgemeinen galt das Hauptaugenmerk der Zeitspanne zwischen 1867 bis kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Anhand von zahlreichen Zeitungsartikeln, Archivmaterial und Berichten über persönliche Lokalaugenscheine rekonstruierte Windegger die Geschichte der „Schützengesellschaft des k. k. Schießstandes in Nals“. Im Mittelpunkt des Vortrages stand der 1877 neu errichtete „Nah- und Weitschießstand“ im „Plortschtal“ (oberhalb der Stachelburg), bei dem immer wieder mehrtägige Frei- und Festschießen stattfanden. Solche Schießveranstaltungen fanden auch zu außergewöhnlichen Anlässen wie Primizen, Hochzeiten, aber auch Straßeneröffnungen und Namenstagen statt.

In den letzten Jahren seines Bestehens wurde der Schießstand im Jahre 1906 noch mit einer elektrischen Signalleitung ausgestattet. Doch schon einige Jahre später, in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wurden alle Schützenkompanien aufgelöst, der Stand somit nicht mehr benutzt und dem Verfall preisgegeben.

Als bauliche Überreste des Schießstandes haben sich lediglich einige „Zielermauern“ erhalten und lassen die Dimensionen der Einrichtung erahnen.

Feldmesse zur Protektoratsübernahme des Schießstandes durch Erzherzog Franz Ferdinand am 20.09.1908
Feldmesse zur Protektoratsübernahme des Schießstandes durch Erzherzog Franz Ferdinand am 20.09.1908

 

Windegger hatte auch Informationen darüber, wo Nalser Schützen in der Zeit der Napoleonischen Kriege im Einsatz standen: Sie kämpften in der Gegend von Salurn, am Bergisel und im Salzburgischem für Gott, Kaiser und Vaterland.

Aktiv waren die Nalser Schützen nicht nur bei Schießübungen und Gefechten; auch damals schon beteiligten sich die Schützen bei Prozessionen (inkl. des Abfeuerns von Salven), Beerdigungen und anderen kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen weit über die heutigen Landesgrenzen hinaus.

 

Referent Manfred Windegger, Nals
Referent Manfred Windegger, Nals

 

Fotos und Text von Manfred Windegger, Nals

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