Bezirk

Auf den Spuren der Burggräfler Standschützen

Kulturfahrt des Schützenbezirks Burggrafenamt auf die Hochfläche von Vielgereuth

Gleich zu Beginn der 1915 eröffneten Gebirgsfront an der Tiroler Landesgrenze waren die ehemaligen Burggräfler Standschützenbataillone Meran I und Meran III im Gebiet des Festungsgürtels auf der Hochfläche von Vielgereuth im Einsatz. Im Rahmen einer Kulturfahrt machte kürzlich der Schützenbezirk Burggrafenamt-Passeier eine Wanderung entlang dieser historischen Saum- und Transportwege. Neben den ehemaligen Festungswerken wurde auch die zimbrische Sprachinsel Lusern besucht.

Gleich nach Ankunft auf dem Vezzena-Pass und der Besichtigung des stark verfallenen Festungswerks Verle, konnten die Teilnehmer erahnen, wieviel Gewalt und Schrecken die Soldaten des 1. WK ausgesetzt waren, denn noch heute zeugen auf den umliegenden Almwiesen unzählige Krater von den Einschlägen der Kanonen- und Haubitzengeschütze.

Die 80 Teilnehmer zählende Wandergruppe teilte sich auf und bestieg den Spitz Vezzena mit seinem Gipfelposten bzw. wanderte weiter zum Festungswerk Lusern. Der Schenner Alt-Hauptmann Hias Dosser und Bezirksmajor Andreas Leiter Reber berichteten dort über die Entstehung dieser Anlagen und gaben auch die dokumentierten Berichte einzelner Meraner Standschützen wieder.

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Die Burggräfler Schützen und Marketenderinnen am ehemaligen Gipfelposten Vezzena

In Lusern traf die Gruppe wieder aufeinander wo sie von Luigi Nicolussi Castellan empfangen wurde. Der ehemalige Bürgermeister schilderte die unseligen Auswirkungen dieses Frontabschnittes auf sein Heimatdorf und gab einen kurzen Einblick in die Besiedlungsgeschichte Luserns, wodurch gleichzeitig die Entstehung der zimbrischen Mundart, einer Variante des Bairischen, klar wurde. Zur Zeit werde die zimbrische Sprache nur noch von insgesamt 1000 Einwohnern beherrscht und auch wenn heute einige Schulstunden auf zimbrisch gehalten werden, sei die Sprache stark gefährdet, so Nicolussi Castellan. Auf seine Initiative wurde auch das Dokumentationszentrum zur Geschichte Luserns eingerichtet, dessen Besuch für die Burggräfler Schützen und Marketenderinnen den Abschluss ihrer Kulturfahrt bildete.

Im anstehenden Gedenkjahr 1915-2015 werden die Burggräfler Schützen an den ehemaligen Einsatzorten Gedenkkreuze errichten und so die Erinnerung an die Standschützen wachhalten.

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