„Andreas Hofer würde einen Dreierlandtag einberufen“
MANTUA Am Samstag den 20. Februar richtete der Schützenbezirk Burggrafenamt-Passeier gemeinsam mit dem Verein „Porta Giulia – Hofer“ die Gedenkfeier am Sterbeort Andreas Hofers in Mantua aus. Neben zahlreichen Mantuanern und Ehrengästen, nahmen hunderte Schützen und Marketenderinnen aus ganz Tirol, sowie Abordnungen historischer Verbände aus dem Veneto und der Lombardei an der Gedenkfeier teil. In seiner Gedenkrede betonte Siegfried de Rachewiltz die Würde Andreas Hofers auf seinem letzten Gang: „etwas, was wir derzeit leider allgemein, vor allem aber auch im politischen Agon arg vermissen.“
Nach dem Einmarsch der Burggräfler Ehrenkompanie und der Bürgerkapelle Obermais zogen die Formationen zum Andreas Hofer-Denkmal und feierten mit Landeskurat Pater Christoph Waldner und Don Giorgio Dall Oglio, Pfarrer von Mantua/Citadella, die Heilige Messe. „Wir müssen das Ernst nehmen, was wir im Gebet des Vater Unser immer wieder beten: Jenen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind“, betonte Pater Christoph Waldner in seiner Predigt und rief dazu auf, mit der Hilfe der Heiligen jenen Weg einzuschlagen, welcher zu Gott führe. Nach dem Gottesdienst begrüßte Bezirksmajor Andreas Leiter Reber neben Bürgermeister Mattia Palazzi und Paolo Predella vom Verein „Porta Giulia-Hofer“, den Senator Franco Panizza, die Landtags-abgeordneten Ulli Mair und Pius Leitner, die Landeskommandanten-Stv. Mjr. Christian Meischl (BTSK) und Mjr. Giuseppe Corona (WTSB), so wie zahlreiche Schützenmajore und Vereinsobleute aus allen Tiroler Landesteilen.
Siegfried de Rachewiltz, ehemaliger Direktor von Schloss Tirol, hielt im Anschluss eine vielbeachtete Gedenkrede. De Rachewiltz, selbst Schütze in Dorf Tirol, zitierte Martin Luther King mit „I have a dream“: „Stellen wir uns vor, Andreas Hofer wäre zurück und wäre, warum nicht, Landeshauptmann. Was würde er tun? Ich glaube er würde als allererstes einen Dreierlandtag auf Schloss Tirol einberufen, dort wo er schon im April 1809 seine Passeirer und Burggräfler Schützen auf den Freiheitskampf eingeschworen hat: dieser Landtag würde den Beschluss fassen , in allen Teilen des historischen Tirols eine Volksbefragung durchzuführen, bei der die Bevölkerung darüber bestimmt, ob sie in einer eigenständigen Europaregion Tirol, in einem Freistaat oder in was immer für einem Staatsgebilde leben und sich entfalten möchte.“
Nach einer Ehrensalve und der Weise „Vom guten Kameraden“ wurde ein Kranz am Denkmal niedergelegt und die Tiroler Landeshymne gesungen.
Im Anschluss marschierten die Schützen unter den Klängen der Bürgerkapelle Obermais vom historischen Hauptplatz Mantuas zum Palazzo d`Arco, wo Andreas Hofer von einem französischen Kriegsgericht der Scheinprozess gemacht wurde. Im Innenhof des Palazzos richteten Bürgermeister Mattia Palazzi, Senator Franco Panizza und der Direktor des Museums „Palazzo Ducale“ Dr. Peter Assmann ihr Wort an die Versammelten, bevor der langjährige Mitorganisator der Mantuaner Gedenkfeier Professor Rodolfo Signorini „seine“ Tiroler begrüßte: „Die Erinnerung an den großmütigen Helden lebt in euch unberührt weiter und heute noch erweckt sie in euch edle Ideale von Freiheit, von zivilen und religiösen Werten, von Treue zu eurer Heimat und zu eurer Kultur.“
Bevor mit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel und der Landeshymne die würdige Gedenkfeier endete, wurde zur Freude Signorini`s der Tiroler Standschützenmarsch gespielt.
Weitere Eindrücke der Gedenkfeier:
(Bilder von SSB, WTSB, Hannes Öttl und Verena Matzoll)