Am 5. Dezember, dem Tag des Ehrenamts, wurde in Partschins ein neues Banner aufgestellt. Die Botschaft an die Landesregierung ist klar und unmissverständlich:
„Ehrenamt in Südtiroler Hand – statt leerer Worte, Taten für unser Land“
Bereits am 14. September wurde auf Schloss Tirol, ausgerechnet bei der Verleihung der Verdienstkreuze des Landes Tirol, ein Banner angebracht – ein bewusst gewählter Moment. Ironischerweise wurden dort Menschen ausgezeichnet, die sich über Jahre hinweg ehrenamtlich für Südtirol eingesetzt und Herausragendes geleistet haben. Genau jene Menschen also, die das Rückgrat unseres Landes bilden. Und ausgerechnet zu diesem Anlass musste daran erinnert werden, dass die Politik jenes Ehrenamt, das sie an diesem Tag feiert, gleichzeitig im Stich lässt.
Doch trotz aller Warnungen und Hinweise hat sich auf Landesebene kaum etwas bewegt. Das neue Landesgesetz zum Vereinsregister ist zwar beschlossen, doch die Umsetzung bleibt liegen – ohne erkennbaren Fortschritt. Ab Jänner 2026 droht ein bürokratisches Chaos, weil das notwendige Landes-Ehrenamtsverzeichnis immer noch nicht startklar ist. Die Zusage, „bis Dezember alles zu regeln“, steht mittlerweile sinnbildlich für eine Politik, die viel verspricht, aber wenig einhält.
Ein Armutszeugnis für die Landespolitik
Besonders beschämend: Ausgerechnet Rom, das sonst gerne als Inbegriff der Schwerfälligkeit gilt, hat seinen Teil bereits genehmigt. Während dort also das grüne Licht längst aufleuchtet, tritt die Südtiroler Landesregierung weiter auf der Bremse. Wenn sogar Rom schneller handelt als das eigene Land, dann ist das nichts weniger als ein Armutszeugnis für die Landespolitik.
Dabei lebt Südtirol vom Ehrenamt: 4.600 Vereine, über 250.000 Mitglieder, jeder dritte Südtirolerin engagiert sich freiwillig für Kultur, Sport und Gemeinschaft. Doch statt Unterstützung erleben die Ehrenamtlichen vor allem Bürokratie, Verzögerungen und politische Ausreden.
Klarer Appell
Die Geduld ist endgültig am Ende. Südtirol braucht keine Lobreden mehr, sondern Ergebnisse. Die Landesregierung ist in der Verantwortung – und zwar jetzt.
Wertschätzung zeigt sich nicht in Worten oder Festakten, sondern in Taten.






