Kompanien

1.000 Schützen feiern das 60-Jahr-Jubiläum der SK St. Martin

Vorgeschmack aufs Alpenregionstreffen 2020


ST. MARTIN – Am Samstag, 3. August, hat die Schützenkompanie St. Martin in Passeier ihr 60-jähriges Wiedergründungsjubiläum gefeiert. Das Jubiläumsfest stand im Zeichen der grenzüberschreitenden Freundschaft und Kameradschaft, „denn was Freundschaft im Herzen verbindet, kann die Politik am Verhandlungstisch nicht trennen“, betonte Hauptmann Armin Oberprantacher in seiner Rede.

„Wir feiern unsere bewegte Geschichte und unsere vielversprechende Zukunft. Wir feiern unsere Mitglieder. Und wir feiern unsere langjährige Partnerschaft mit den Schützen von Längenfeld in Tirol“, mit diesen Worten begrüßte Hauptmann Armin Oberprantacher etwa 1.000 Schützen, Jungschützen und Marketenderinnen aus allen Landesteilen Tirols zum Festakt anlässlich des 60-jährigen Wiedergründungsjubiläums der Schützenkompanie St. Martin in Passeier.

Für die Schützen aus dem Heimattal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer stand die Jubiläumsfeier im Zeichen der Freundschaft und der Kameradschaft, zumal die Kompanie von St. Martin im nächsten Jahr das Alpenregionstreffen 2020 ausrichten wird. „Das Alpenregionstreffen 2020 wird ein farbenfrohes Fest“, betonte Hauptmann Oberprantacher. „Aber nicht nur: Es wird ein Bekenntnis für unsere Heimat, für unsere Kultur, für unsere Werte und für unseren Glauben“, so der Schützenhauptmann. „Und für unsere Kameradschaft – über Grenzen hinweg. Denn was Freundschaft im Herzen verbindet, kann die Politik am Verhandlungstisch nicht trennen!“

Pius Leitner hält die Festrede

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Pius Leitner am Rednerpult. – Foto: Maria Pichler

Alt-Landeskommandant Pius Leitner spannte in seiner Festrede den Bogen von den Freiheitskriegen 1809 über die Großkundgebung von Sigmundskron 1957 bis zur aktuellen Politik. „Wie schaut es mit dem Willen zu Unabhängigkeit und Freiheit aus?“, stellte Leitner angesichts des 100-jährigen Gedenktages der Angliederung Südtirols an Italien im nächsten Jahr in den Raum. „Wäre es nicht angebracht zu diesem Anlass den Willen der Südtiroler abzufragen, wie sie sich die politische Zukunft wirklich vorstellen?“, schlug Leitner vor. Die Schützen bezeichnete der Festredner als „Hüter der Traditionen. Sie halten die Werte hoch, ehren das Erbe der Väter, trotzen dem Zeitgeist, geben Halt und Orientierung“, so Leitner.

Hannes Holzner, der Bezirksmajor des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier, erinnerte daran, dass es die Schützen in den vergangenen Jahrzehnten im italienischen Staat nicht immer leicht hatten und dieser auch heute noch versucht, Südtiroler zu italianisieren. Dies sehe man etwa in den deutschsprachigen Schulen in den Ballungszentren, wo der Anteil der deutschsprachigen Kinder oft nicht einmal 40% beträgt, oder in den Krankenhäusern, wo die Umgangssprache großteils die italienische ist. Deshalb richtete er auch die Bitte an alle Anwesenden, sich weiterhin gegen die Ungerechtigkeiten der italienischen Regierung aufzulehnen und die Zukunft Südtirols zu leiten, damit auch die nachfolgende Generation sagen könne: „Wir sind Südtiroler und sind stolz auf unsere Vorfahren!“

Grußworte überbrachten auch die Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier Rosmarie Pamer, der Bürgermeister von St. Leonhard im Pitztal Rupert Hosp und der Bataillonskommandant des Ötztales Toni Klocker.

Ehrenkranz für langjährige Unterstützung

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Ehrungen für langjährige Unterstützung. – Foto: Maria Pichler

Des Weiteren wurde die 60-Jahr-Feier zum Anlass genommen, um Christl Schmiedhammer Oberprantacher und Annelies Unterthurner Prünster als Dank für ihre langjährige tatkräftige Unterstützung mit dem Ehrenkranz des Südtiroler Schützenbundes auszuzeichnen.

Nicht zuletzt gedachten die etwa 1.000 Schützen auf dem Dorfplatz von St. Martin ihrer verstorbenen Helden. „Brauchen wir heute noch Helden?“, stellte Landeskommandant Jürgen Wirth Anderlan in seiner Gedenkrede in den Raum. „Für unsere Heimat ist nicht die Politik zuständig, sondern wir selber: Heimat ist im Herzen“, unterstrich Wirth Anderlan.

Der abschließende Festumzug durch den historischen Ortskern war ein farbenfroher Vorgeschmack auf das Alpenregionstreffen vom 21. bis 24. Mai 2020 in St. Martin in Passeier, zu dem mehr als 10.000 Schützen, Jungschützen und Marketenderinnen aus Bayern und allen Tiroler Landesteilen erwartet werden.

One thought on “1.000 Schützen feiern das 60-Jahr-Jubiläum der SK St. Martin

  1. Geschätzte Schützenkompanie St. Martin
    geschätzter Hauptmann !
    Im Namen des Vereins „Österreichischer Soldstenfriedhof Meran“ wünschen ich SSK St. Martin alles Gute zum 60 Jährigen Jubiläum seit der Wiedergründung.
    Nachfolgend ein paar Gedanken unseres geliebten Kardinal König 1905-2004
    UNTERWEGS MIT MENSCHEN
    Unterwegs mit den Menschen!“ sagt Kardinal Franz König; das ist unser menschliches Schicksal, eine kostbare Gabe, aber auch eine wichtige Aufgabe. Ein Weg, der die Kräfte unseres Geistes und Herzens wachhält, unserem Brauch Sinn und Strahlkraft gibt!
    „Unterwegs mit den Menschen!“ dies bedenken wir zu Eurem Festtag auch im Blick auf unsere je eigene angestammte Heimat: Ihr Schützen seid glücklich, spüren zu dürfen, dass Ihr in unseren örtlichen Gemeinden und Pfarren anerkannt, geachtet und geschätzt und bestens integriert seid und Ihr für mehr Miteinander und Füreinander einen unverzichtbaren Beitrag leisten dürft. Ihr seid eingebunden in das gemeinsame Bemühen um das Gemeinwohl von Land und Leuten.
    „Unterwegs mit den Menschen!“ – Ihr Schützen wisst auch, dass Ihr zu den Lebenswenden wie Heirat, Jubiläum und Tod unsere Mitmenschen begleiten dürft; so viele Gemeinschaften pflegen nicht nur Traditionen, also Überlieferungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart herein, Ihr versteht Euch vielmehr als Botschafter der Freude, der Hoffnung und des Trostes; gerade hier im alpenländischen Raum ist dies äußerst eindrucksvoll immer wieder zu spüren. Und was uns allen zu Eigen ist: es gibt das bergende Netz kameradschaftlichen Zusammenhaltes in Freud und Leid.
    „Unterwegs mit den Menschen!“ Dieses markante Wort von Kardinal König gemahnt uns auch an die moralische Verpflichtung, Not und Elend zu spüren und zu mindern, Einsamen und Bedürftigen beizustehen, dort mit dabei zu sein, wo man mit Euch rechnet und auf Eure Hilfe wartet. „Das ist der angemessene Gottesdienst“ sagt uns die Bibel, wo wir den Menschendienst der Nächstenliebe üben. Von Herzen sage ich hier heute ein kräftiges Vergelts Gott für das viele Gute, das durch unsere Schützen getan wird im Geiste der Nächstenliebe, in der Nachbarschaftshilfe und im Gespür, dort anwesend zu sein, wo Beistand und Hilfe gefragt und angesagt sind. Ich denke dabei auch an die großherzige Bereitschaft, bei Pfarr- und Gemeindefesten mitzuwirken, Projekte zur Ehre Gottes und sozialkaritative Notwendigkeiten nach Kräften zu fördern.
    Mit einem kräftigen Schützen Heil
    Herbert Tschimben
    Obmann

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