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Schützen gedenken Sepp Kerschbaumer

Starker Burggräfler Bezirksblock bei Kerschbaumer-Gedenkfeier


ST. PAULS – Die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt und auch am Friedhof schien der Zug der eintretenden Schützen nicht enden zu wollen – rund 2.000 Schützen und Tiroler waren am 8. Dezember zur Sepp Kerschbaumer-Gedenkfeier nach St. Pauls/Eppan gekommen, um einem ihrer wichtigsten Tiroler Freiheitskämpfer zu gedenken.

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Der Paulsner Dom war bis auf den letzten Platz besetzt. – Foto: SSB

Alljährlich am 8. Dezember, am Festtag Maria Empfängnis, gedenkt der Südtiroler Heimatbund zusammen mit dem Schützenbund in der Pfarrkirche von St. Pauls Sepp Kerschbaumer und aller Freiheitskämpfer der 1950/60er Jahre.

Auch in diesem Jahr begann die Gedenkfeier mit einem Aufmarsch der Schützen zum Paulsner Dom. Der Bezirk Burggrafenamt/Passeier unter Bezirksmajor Hannes Holzner war auch diesmal mit einer stattlichen Anzahl an Schützen, Marketenderinnen und Jungschützen angereist, um an der Gedenkfeier teilzunehmen. In der Kirche Platz genommen, hielt Pater Rainald Romaner OFM den Gottesdienst. Anschließend an die heilige Messe marschierten die Teilnehmer zum nahegelegenen Friedhof, wo die Ehrung der verstorbenen Freiheitskämpfer stattfand.

Ehemaliger Freiheitskämpfer hält Gedenkrede

Die Gedenkrede hielt heuer der Oberösterreicher Hans-Jörg Humer, der selbst in jungem Alter im Südtiroler Freiheitskampf der 1960er Jahre aktiv war und in der Folge verhaftet und gefoltert wurde. Humer stellte in seiner Rede unter anderem klar, dass Südtirol in doppelter Hinsicht ein Opfer des Nationalismus geworden sei: Zum einen des italienischen Nationalismus und zum anderen seien Versuche der Südtiroler, das deutsche Volkstum zu behaupten, vom offiziellen Italien als pangermanistische und damit nazistische Gefahr vor der Welt diffamiert worden.

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Hans-Jörg Humer. – Foto: SSB

Am Ende seiner Rede erinnerte Humer zudem daran, dass Sepp Kerschbaumer auch ein Opfer des aggressiven Nationalismus geworden sei, wie unzählige andere auch. Humer hoffe deshalb, dass solche Opfer in Zukunft nicht mehr notwendig werden.

Zum Abschluss bedankte sich Landeskommandant Elmar Thaler für die so zahlreiche Teilnahme. Anwesend waren ebenfalls die Landeskommandanten von Nord- und Welschtirol als auch einige politische Vertreter Südtirols und Österreichs wie etwa der österreichische Nationalratsabgeordnete Werner Neubauer.

Die Ehrensalve am Friedhof feuerte die Schützenkompanie „Sepp Kerschbaumer“ Eppan ab.

Einige Bilder des Bezirks Burggrafenamt/Passeier:


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