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Schützenkompanie Nals besucht Sonderausstellung zum Ersten Weltkrieg

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Die Mitglieder der SK Nals vor Exponaten der Sonderausstellung zum I. Weltkrieg „Zwischen Mythos und Realität“ in Auer.

NALS Am Samstag, 7. November 2015 besuchten 35 Mitglieder und Freunde der Schützenkompanie Nals die Sonderausstellung „Zwischen Mythos und Realität | 1915-1918 | Standschützen und I. Weltkrieg“ in Auer, um sich über die geschichtlichen Hintergründe zum Ausbruch, Verlauf und Ende des für unser Land wohl einschneidendsten Ereignisses zu informieren: Den Ersten Weltkrieg, der Tirol vor 100 Jahren auch unmittelbar erreichte.
Der ehemalige Bezirksmajor des Schützenbezirkes Südtiroler Unterland und Experte zu den geschichtlichen Ereignissen dieser Zeit, Thomas Winnischhofer, führte die Gruppe durch die Ausstellung. Seinen Vortrag eröffnete Winnischhofer mit den Hintergründen des Ausbruchs und dem Verlauf des ersten Kriegsjahres, in dem an der Ostfront in Galizien abertausende Tiroler Soldaten der kaiserlichen Armee – Kaiserjäger und Landesschützen – regelrecht verheizt wurden. Im Gegensatz zu Russland war Österreich-Ungarn der moderne Krieg mit seinen Massenvernichtungswaffen nämlich noch völlig unbekannt und so rannten und ritten die Soldaten völlig unzureichend geschützt und vorbereitet direkt in den sicheren Tod. Die ursprüngliche Kriegseuphorie wandelte sich bald in blankes Entsetzen. Als 1915 mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich der Krieg vor die Tiroler Haustür rückte, waren die Tiroler Standschützen (zu jung oder zu alt, um als reguläre Soldaten eingezogen zu werden) das letzte Aufgebot und zogen ohne jede Begeisterung, aber mit bitterer Entschlossenheit aus, um ihre Heimat zu verteidigen.
P1080515Innerhalb weniger Stunden und Tage mussten Stellungen ausgehoben und dem Feind eine viel größere Besatzung vorgetäuscht werden. Was dann folgte, waren drei Jahre voller Entbehrungen und großen Leidens. An der Front, wo neben dem feindlichen Beschuss noch viel mehr Lawinen und Krankheiten die Männer dahinraffte. Unvorstellbares Leid herrschte aber auch in der Heimat, in der fast die gesamte männliche Bevölkerung fehlte und auch schon bald nach Ausbruch des Krieges großer Hunger herrschte. Als die verbliebenen Soldaten nach Hause zurückkehrten, betrug ihr Durchschnittsgewicht unvorstellbare 48 Kilogramm. Winnischhofer beendete seine überaus interessante Führung mit einem Zitat des Präsidenten der EU-Kommission Jean-Claude Juncker: “Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!

Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch fuhr die Gruppe noch zum „Lexnhof“ nach Glen/Montan, um sich bei allen anwesenden Mitgliedern sowie deren Familien mit einem reichhaltigen Törggelemenü zu bedanken!

 

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