Blickwinkel

„Die Schützen sind ein Trachtenverein“

 INTERVIEW


Bernhard Stürz (59) ist seit vielen Jahren passionierter Musikant und Obmann der Musikapelle Sinich-Freiberg. Die Kapelle hat die diesjährige Andreas Hofer-Landesgedenkfeier in Meran mitgestaltet. Für ihn war es eine Ehre dabei zu sein, doch die Aussagen von Schützen-Landeskommandant Elmar Thaler  haben ihn schockiert. Stürz selbst bezeichnet sich als ruhig, seriös, gesellig, aufgeschlossen und musikalisch.
In der Sezession Südtirols sieht er den „den einzig richtigen Weg“…

BG Online: Herr Stürz, Sie sind Obmann der Musikkapelle Sinich Freiberg. Wie lange stehen Sie diesem Verein schon vor?
Bernhard Stürz: Ich bin seit 18 Jahren bei der Musikkapelle und bin seit 15 Jahren Obmann. Zuvor war ich 15 Jahre in Marling und habe dazwischen eine Pause gemacht.

„BG“: Was gefällt Ihnen besonders an dieser ehrenamtlichen Aufgabe?
Die Funktion als Obmann ist für mich sehr interessant, da man mit vielen Menschen in Kontakt kommt und dabei auch viel Neues lernen kann.

„BG“: In diesem Jahr hat ihre Musikapelle bei der Andreas Hofer Landesgedenkfeier in Meran gespielt, wie sind Sie zu dieser Ehre gekommen?
Das geht bei uns im Bezirk in alphabetischer Reihenfolge ganz ehrenamtlich.

„BG“: War es für Sie etwas Besonderes oder einer von vielen Auftritten?
Ja, für mich war es eine Ehre, ich bin mir der Größe dieses Anlasses bewusst. Auch für den Ausschuss war es das, es gibt aber auch Musikanten denen ist es nicht einmal wichtig, wenn sie bei einem Konzert spielen.

„BG“: Welchen Eindruck haben Sie persönlich von der Gedenkfeier mitgenommen?
Die Predigt von Pater Christoph Waldner hat mich am meisten beeindruckt und war für mich schlüssig. Von der Rede des Landeskommandanten war ich schockiert. Sie war für mich überhaupt nicht passend an einem solchen Anlass.

„BG“: Sie investieren viel Zeit in die Musik, macht es immer noch Spaß?
Ja es gefällt mir sehr gut, denn ein Instrument zu beherrschen ist eine besondere Gabe. Natürlich gehört das Proben auch dazu. Ich probe ca. 1 Stunde am Tag, vor Konzerten ist es mehr. Wie z. B. vor der Andreas Hofer Feier benötigten wir noch mehr Zeit, da das alles Stücke waren, die wir sonst nicht so spielen.

„BG“: Gibt es auch etwas, das Sie ärgert?
Ja schon, wenn Leute uns als selbstverständlich betrachten und uns keine Wertschätzung entgegenbringen, sie wissen oft nicht wie viel Zeit dahinter steckt.

„BG“: Engagieren Sie sich darüber hinaus  noch ehrenamtlich?
Ich unterstütze das „Maiser Wochenblatt“ indem ich es verteile und verbreite.

„BG“: Haben Sie mit Schützen auch Kontakte außerhalb Ihrer musikalischen Auftritte?
Ich bin unterstützendes Mitglied bei der Schützenkompanie Untermais, ich schätze diesen Kontakt sehr.

„BG“: Was halten Sie von den Schützen im Allgemeinen?
Für mich sind sie ein Trachtenverein, da sie sich politisch nicht sonderlich einsetzen und so ihre Aufgabe der Landesverteidigung nicht wahrnehmen.

„BG“: Wäre die Sezession Südtirols von Italien für Sie eine Option?
Für mich das einzig Richtige! Ich sehe da den Vergleich mit San Marino oder Andorra. Denn die Autonomie kann jederzeit annulliert werden, das hängt alles vom Willen des Zentralstaates ab. Dies sieht man sehr gut am Stufenaufbau für die Gesetze. Als erstes kommt die italienische Verfassung, dann erst unsere Gesetze – und wehe einer handelt zuwider!

„BG“: Danke für das Gespräch!

 

One thought on “„Die Schützen sind ein Trachtenverein“

  1. Danke Bernhard, für deine ehrliche Meinung, deine konstruktive Kritik und die vielen wertvollen Tipps. Dir weiterhin viel Freude und Elan beim Musizieren und als Obmann.

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